„Marsh and Mist“, 29. Dezember 2021

Mittwoch, 19.00 Uhr. Es ist Zeit für 7even Night Gravel. Das Wetter ist lausig. So richtig nasskalt ist es. Es war den ganzen Tag finster, nicht einen Augenblick trocken, scheußlich kalt und zum Abend zeigt sich eine Symbiose aus dauerhaftem Nebel und Nieselregen.

18.00 Uhr, startklar!

Das Starterfeld der heutigen Ausgabe vom 7even-Night-Gravel ist sehr überschaubar und es bringt auch keinen Vorteil noch ein paar Minuten zu warten. Rauf aufs Rad und los! . Um den Standortübungsplatz herum und durch den Uhlenbusch geht es nach Granstedt zur alten Ostebrücke. Seit den Frühjahrsstürmen vor gut fünf Jahren, bei denen Teile einer Salweide auf die Brücke gekracht sind, hat sich dort „Der Samtgemeindedirektor“ verewigt mit den erklärenden Worten: „Brücke gesperrt!“

Viele Monate war die Brücke durch den Sturm einfach nur angeschlagen, aber dann zeigte man von Selsingen aus so richtigen Einsatz. Die Beschilderung allein reichte ja nicht, denn da musste ja auch richtig abgesperrt werden! Dazu wurde eine nahezu edle Quer-Lattung verwendet, die weit über die Qualität der jahrzehntelang hinreichenden Ausstattung der Brückengeländer hinausgeht. Zugegeben, die Planken der Brücke sind heute nur im mittleren Drittel der Breite solide, denn die äußeren Drittel sind jeweils wohl durch Befahren mit schweren Motorfahrzeugen bei einer unangemessene Belastung in Mitleidenschaft gezogen worden. Man hätte die Brücke sicherlich nicht nur dafür ausweisen können, sondern auch baulich darauf beschränken können, dass sie nur von fußläufigem oder einspurigem Verkehr (also Fußgängern und Radfahrenden oder vielleicht noch einem Moped) benutzt wird, aber das konnte bislang vielleicht noch keine möglicherweise notwendige politische Mehrheit finden. Praktisch wären das Material der Sperrlattung sicher geeignet gewesen um das mittlere Drittel der Breite mit einem vorzüglichen Geländer auszustatten. Stattdessen sind auf der Granstedter Seite ganz sang- und klanglos die Hinweisschilder des Touristikverbandes verschwunden und man weist zudem auch frühzeitig auf eine Sackgasse ohne Wendemöglichkeit hin, während auf der Rockstedter und Heinrichsdorfer Seite noch keine Veränderung der Zufahrt erkennbar ist.

Nun denn, in den vergangenen fünf Jahren, haben es einige junge Birken und Kiefern gewagt sich auf den geschädigten äußeren Breiten der Brücke fest zu verwurzeln und vital empor zu schießen. – Gleichwohl ist eine Querung der Brücke nur den Zeitgenossen möglich, die vital genug sind die Sperrlattung, auch wenn sie feucht und rutschig sein sollte, überwinden zu können.

Weiter gelange ich nach der Brücke durch Nebel und Niesel jenseits der Oste gegenüberliegend von Ober-Ochtenhausen.

Umgestürzter Baum in der Waldsiedlung von Ober-Ochtenhausen