Einmal im Jahr ist die Rennrad-Trainingsrunde am Sonntag anders. Die Tour ist dann vielleicht etwas weiter als sonst, aber das Entscheidende ist unterwegs eine gemütliche Einkehr in ein Eiscafe. Nicht etwa, dass es uns bei Maurizio nicht mehr schmeckt, nein, wir wollen einmal eben nicht hastig durchfahren oder höchstens ’ne Tasse Kaffee an der Elbe trinken.
Es ist halb Zehn und wir starten wie üblich in Zeven am Eiscafe. Zunächst geht es in Richtung Frabo, dann nach Elsdorf, Höperhöfen, durch Westerwalsede und haben top Sommerwetter im Gepäck. Wir passieren zwar einige Passagen der Frühjahrsklassiker (Flamish Delights, auch bekannt unter der Bezeichnung Kopfsteinpflaster), aber der leichte Wind schiebt uns sozusagen weiter über Scharnhorst und plötzlich sind wir an der Schiffsschleuse in Langwedel. Hugo raunzt erstmal, „was soll ich denn da, das kann ich mir auch in Mecklenburg angucken“. Dabei mag ihm nun aber wirklich niemand die Frage stellen, wie denn da die Weser hin kommen soll. Egal, es sind nur noch zwei Kilometer und schon sind wir angelangt in Etelsen am Eiscafe Melisa. Schnell das Rad abgestellt und los geht es: Kaum zu bremsen ist dort einer und das ist der Rainer. „Eis, Torte, Eis, Mousse-au-Chocolat-Torte mit Pfirsich“, unser Captain ist ganz aus dem Häuschen.
Am Ende haben alle sich an Torten und Eisspezialitäten erlaben können. Das Eis ist schon richtig gut, aber es kommt noch nicht an den Pfiff von Maurizio. Die Torten waren allerdings grandios, allein dafür lohnt sich ein Wiederkommen: „Tschüß, bis zum nächsten Mal“.
Nach der gemütlichen Pause fällt es allerdings mehr oder weniger schwer wieder in die Pedale und in den runden Tritt zu finden. Dies fällt aber niemandem so recht auf, denn wir sind weiter hauptsächlich auf schmalen Nebenstrecken mit schöner Landschaft unterwegs. Manche Teilstrecken sind dann auch nicht mit feinstem Rollasphalt gespickt sondern schlimmstenfalls Schotterpisten.
„Bumm, pfiiiifiiifiiifiiifiiifiiifiiifiiif“, Udo ist platt. Nein nicht Udo selbst, sondern das Hinterrad von seinem Renner. Leider hat es die Reifendecke seitlich erwischt und sie ist vollständig durchstochen. Nur gut, wenn jemand dann einen Ersatzreifen dabei hat, solche Menschen soll es ja geben. Während die einen sich um die Wiederherstellung mühen, sitzt anderen einfach nur der Schalk im Nacken. So, auch die Tücke mit dem schleifenden Bremsschuh ist gelöst und es kann weiter gehen.
Wir erreichen so auch Ottersberg, wo unseren Weser-Spezialistem die Sorge um die weitere Streckenführung erreicht. „Nicht, dass wir jetzt noch über das Kopfsteinpflaster von Eckstever müssen. Dann haben wir die nächste Panne!“ Wir kommen seinem Wunsch nach, bleiben nun auf der Hauptstraße und werden damit auch noch ganze vier Kilometer einsparen. Die somit verbleibenden 24 Kilometer purzeln im Fluge und so erreichen wir wieder das Eiscafe in Zeven.
– „Schönen Sonntag!“