(Ver-) späte (-te) Eisrunde – Buon Giorno!

Am Mittwoch hatten die Sonne und Temperaturen um plus elf Grad Celsius den Einzug des Frühlings angekündigt. Doch schon am Freitag kamen mit kaltem Ostwind Niederschläge ins Land.

So wie der flämische Duction dem BRM200 von Maastricht/NL wegen „Hondeweer“ entsagt, passe auch ich am Samstag beim 200er-Ritt des Audaxclub-sh zum Bungsberg. Am späten Samstagnachmittag lädt der Ostwind seine Niederschläge in Form von dicken Schneeflocken vor meiner Haustür ab. Zunächst taut einiges noch schnell weg, aber dann sind die Böden satt. So weht und „schneet“ es weiter und in der Nacht sinken die Temperaturen bis auf  minus vier Grad hinab.

So verlasse ich das Haus am heutigen Sonntagmorgen (10. März 2013) um kurz vor zehn Uhr in Dreiviertelhosen und steige auf dem Weg zur Scheune durch eine deftige Schneewehe. Rennradwetter ist dies nicht und daher steige ich heute auf mein Hardtail-MTB, um durch den Schnee zu toben. Da die Motorkutschen die asphaltierten Straßen zu gefährliche Eispisten poliert haben, ziehe ich die unbefestigten Wege vor. Mein Batavus-Ross lässt mich durch ein paar üppige Schneewehen oder dem Ostwind entgegen tretend kräftig schnaufen. Als ich am Vereinsheim ankomme, ist es dort sehr leer. Gerrit ist immer noch auf der Sonneninsel und lediglich die von mir gequerte Schlaufe im Schnee weist darauf hin, dass hier schon einer vor Ort war. Die Uhr macht mir indes deutlich, dass ich mich verspätet habe. So ziehe ich nun allein hinaus, zunächst wieder an den Lamas vorbei in den Düngel und dann entgegen der Uhr um den Truppenübungsplatz herum. Dabei haben es manche Schneewehen mit Höhen von bis zu einen halben Meter in sich. Auf der freien Pläne zu fahren, ist angesichts der unbekannten Verformungen unterhalb des Pulverschnees nicht nur schwierig, sondern auch riskant. Von der Kaserne aus ziehe ich entlang der Twiste nach Godenstedt und genieße danach das beeindrückende Panorama auf dem Philosophenweg. Auf dem gegenüberliegenden Osteufer trete ich zurück nach Godenstedt und steige dann in Schlaufen durch das Holz nach Bademühlen. An der Wassermühle vorbei rolle ich zur Jugendherberge und über den Trimmpfad ins Metzmoor. Nach knapp drei Stunden schließe ich ab und kehre zur heutigen Eröffnung der neuen Saison in der Eisdiele ein – „Buongiorno!“. Das eisige Wetterchen hat nicht sehr viele Eröffnungsgäste angelockt – egal, mir schmecken Cappuccino und der erste italienische Eisbecher des Jahres besonders lecker!