„Die Große Freiheit in den Pedalen“, 167 Kilometer, 29. November 2020

„Corinna hat uns voll im Griff, denn der zweite Lockdown zieht dem Vereinssport die Schuhe aus.“ Im Radsport versuchen einige vom Wohnzimmer aus in der virtuellen Welt, die sich heute um den modernen Rollentrainer erstellt, in Vernetzung gemeinsam auf Tour zu gehen und sich in Rennen zu messen.

Der virtuelle Radsport ist allerdings keine Sache für jeden:

Frank war schon am Donnerstag auf einer frühen Feierabendrunde physisch unterwegs …

Große-Freiheit-36

… und war auf der Suche nach der Großen Freiheit.

Anderenorts ist auch unser „Herminator“ viel unterwegs, …

… aber zu dieser Jahreszeit nicht ganz bis zu seiner neuen Lieblings-Eisdiele.

So starte auch ich des Sonntags allein auf meine Geländerunde durch den Wald der Räuber und Hexen:

Stuhenfieren

Da unsere Kooperative mit dem Cyclocross-Land in diesem Herbst situationsbedingt brach liegt …

Die Burg im Dannsee

…und wir kein gemeinsames Gravel-7 feiern können, mache ich mich alleine auf auf den Weg.

Bis hier ist alles entspannt, aber der Pfad durch die Niederungen der Este wird wieder zahlreiche Überraschungen bereit halten.

Die Este entspringt ganz in der Nähe von der neuen Lieblings-Eisdiele unseres Herminators, in Wintermoor. Auf der Höhe von Heimbruch bei Pippensen führt der urige „Estewanderweg“ dem Fluss folgend bis an den Mühlenteich von Buxtehude. Danach geht es für mich über den Alten Postweg auf die Landscheide. Danach ein kurzes Stück entlang der Bahnstrecke in Richtung Hamburg und weiter über den Neuenlander Hinterdeich zum Francoper Hinterdeich.

Auf diesem vertraut idyllischen Streckenteil im „Naturschutzgebiet Moorgürtel“ ist nun kein Radfahrer mehr geduldet, denn der Bau des letzten Teil zum Anschluss der Stader A26 an die A7, zwischen Rübke und dem Autobahndreieck HH-Süderelbe hat am 11. Mai 2020 die Ruhe beendet.

Noch können sich Radfahrende bei gesperrter Rethebrücke irgendwo entlang schlängeln. Aber spätstens auf dem Ellerholzweg wird an der Zufahrt zum Roßdamm deutlich, dass die Planungen in der Bauphase den Radverkehr völlig aus den Augen verloren haben. Selbst die Beamten am Wasserschutzpolizeikommissariat 02 finden nach intensiven Überlegungen keine Antwort, wie Radfahrende hier durch kommen sollen.

Irgendwann komme ich also an, wenn auch nicht ganz regelkonform. Flink durch den Alten Sankt-Pauli-Elbtunnel unter der Elbe durchhuschen …

… und ein paar Kurbeldrehungen weiter bin ich schon an der Großen Freiheit 36

Zum Schluss ein Fotoschuss auf der menschenleeren Meile und dann flott zurück nach Zeven gerollt.