1. FC St. Pauli, RTF Seentour

Mit dem Leitsatz „You’ll Never Walk Allone“ oder besser „You’ll Never Ride Allone“ verbunden ist die Einladung, die uns unser Jan, selbst Mitglied des Fahrradclub Sankt Pauli, zu kommen lässt. Selbstverständlich führt für uns dann kein Weg daran vorbei, auf der 1. RTF der Piraten Flagge zu zeigen. (Foto: helmuts-fahrrad-seiten.de)

In der letzten Nacht hat es allerdings, mit den Worten eines Seebären ausgedrückt, „ja wohl ganz fürchterlich geschifft“ und manche Leichtmatrosen haben so ganz plötzlich einen Schnupfen oder so. Am Sonntagmorgen um kurz nach acht Uhr sind wir immerhin fünf HANSA-Rider, die in Barsbüttel eintreffen. Nicht nur die Einweiser im Sankt Pauli-Dress sorgen hier für eine reibungslose Anfahrt im Start-/Zielbereich, nein, auch noch der Weg zur Anmeldung wird stark signalisiert. Heiko, Marten Jan, Rainer, Steffen und ich werden vom satten Freibeuter-Sound der Rockband AC/DC herbeigelockt, den Jan über ein üppiges Soundsystem auf einem Transporter an der Ecke des Turnhallenzuganges frei setzt.

 Am Start fängt Helmut noch schnell einen Teil von uns mit seiner allgegenwärtigen Kamera ein und dann geht es schon auf die Strecke. Bereits in Barsbüttel tritt etwas Verwirrung auf, weil ein übler Spaßvogel Richtungspfeile verdreht hat. Da wir schon an der übernächsten Ecke ohne zusätzliche Umschweife wieder auf die Route gelangen, vergessen wir das auch schnell. Mir kribbelt es danach so richtig in den Beinen, dass ich in einer spontanen Dreiergruppe aus dem Feld herausziehe. Bereits nach ein paar Kilometern sind wird nur noch zu zweit und dann … „klong, klong, kling, batsch!“,  hat sich meine Rückleuchte verabschiedet. Bevor ich umgekehrt bin und alle Teile wieder eingesammelt habe, ist der erste Block schon an mir vorbeigesaust. Der freundliche Zuruf von Heiko lässt mich dann aber schnell in den Sattel steigen und die Verfolgung aufnehmen. Dabei arbeite ich mich wieder einmal so aerodynamisch voran, dass ich eine Abzweigung verpasse und nach etwas Umschweifen in Trittau wieder auf Kurs komme. An der 1. Kontrolle in Gröhnwohld habe ich dann auch gleich dreieinhalb Kilometer mehr auf dem Zähler, aber stoße hier erfreulicherweise auf Steffen, der erst im zweiten Block gestartet ist. Nach Stärkung durch kühl servierte Öztaler Kraftkugeln schieße ich noch schnell ein Foto von Andrea, die zu meiner Überraschung erstmals ein Trikot ohne ihre speziellen Bauch- , sondern mit Rückentaschen trägt. Nun also rauf auf das Rad und schon ziehen Steffen und ich für ein paar hundert Meter ganz ruhig der Straße entlang. So, das reicht, jetzt können wir auch mal etwas rein treten. Auf Etappe zwei integrieren wir noch flugs einen Uvex-Mann in unseren Kreisel und ziehen sein Team als Rattenschwanz hinter uns her. Auf diese Weise gelangen wir auf der ansonsten 1a-ausgeschilderten Tour zur Kontrolle 2 in Neuhorst. Nach feierlicher Wiederbegegnung mit St.-Pauli-Randonneur Mika und leckerer Melone machen wir uns daran, die zusätzliche Kehre der 155er-Route anzutreten. Zunächst ganz locker und dann verabschiedet sich der Uvex-Mann nebst Gefolge auf die 120er-Route. Das diese damit etwas verpassen, liegt nicht nur daran, dass wir auf der Kehre heimatbekannte Ortsnamen wie Hollenbek und Seedorf vorfinden, sondern, dass dieser Streckenabschnitt in der Nähe des Schalsees entlang fast verkehrsfreier Strecken, mit tollen Belägen durch eine wunderschöne Landschaft führt. Nach diesem Country-Side-Seeing gelangen wir wieder nach Neuhorst und vollziehen dort Kontrolle 3.

Hier treffen wir auch auf unseren Rainer, erfahren von ihm etwas Schelte, weil wir nicht wegen ausgegangener Melonen nörgeln sollen, wenn hier anderen Leckereien im Überfluss offeriert werden. Beim kleinen Gruppenfoto rügt er noch kurz, wie schmutzig doch unsere Fahrräder sind und scheucht uns dann wieder auf die Strecke. Diese vierte Etappe ist infolge des leichten, aber steten Gegenwindes etwas anspruchsvoller. Wir ziehen es daher vor, hier in einem größeren Verband mit wechselnder Führung voran zu wirken. Die Karawane wird von acht wechselnden Radlern geführt und zieht rastlos zurück in den Westen. Beim erneuten Erreichen von Gröhnwold, nun Kontrolle 4, kommt uns Heiko entgegen, der sich just auf die fünfte und damit letzte Etappe begibt. Angesichts des herrlichen Sommerwetters und der hervorragenden Strecken- und Versorgungsorganisation bedauern wir nahezu, dass die Tour nun dem Ende zu geht. So machen wir hier noch einmal richtig Stimmung und freuen uns auch wieder darüber, dass Rainer uns gefolgt ist. An dieser Stelle werden nicht nur einfach Erfrischungen gereicht, sondern es wird auch das elementare St.-Pauli-Getränk serviert.

Noch zwei leckere Kraftkugeln genascht und schon treten wir zu zweit die letzte Etappe an. Mit Begeisterung ziehen wir so dem Ziel entgegen bis zweieinhalb Kilometer vor dem Ziel ein „Pschüüüüüt“ aus meinem Hinterrad dringt. Genau unter dem Eiffelturm hatte ich den Schlauch am 21. August eingesetzt und hier findet er kurz vor Ende dieser 1. FC St. Pauli RTF seine Ruhe. Also ein neuer Schlauch her, etwas Luft hinein und nun wohlig ins Ziel gerollt. Fazit: Wer nicht dabei war, der hat richtig was verpasst!

Ahoi!

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