Nachdem wir in der vergangenen Woche beim 7even-Night-Gravel ausgesetzt haben, erfolgt der Start in dieser nun planmäßig um 17.00 Uhr am Eiscafé. Die Besetzung ist überschaubar und daher gibt es keine Verzögerung. Auch wenn sich kurz vor Seedorf auf dem Schotterweg zur Bundestraße einige Hindernisse in Form von zahlreichem quer auf dem Schotter abgelegtem Baumschnitt bieten, geht es danach durch den Uhlenbusch hinein ins Granstedter Moor zur neuen Ostebrücke. Hier kann ich die untergehende Sonne im Spiegel des Wassers vom ausgebreiteten Fluss einfangen. Ohne die Brücke zu queren schlage ich aus der Sandkiste vor der Brücke heraus den schmalen Pfad am rechten Ufer ein. Dieser Pfad führt mich wieder auf den Hauptweg, der danach einen deutlichen Knick nach rechts macht. Doch hier ignoriere ich bewusst das Sackgassenschild und trete in Richtung der alten Granstedter Ostebrücke.
Erwartungsgemäß ist an der alten Granstedter Ostebrücke kein Durchkommen, zumindest nicht ohne eine kaltes Fußbad. Während ich mein Kontrollfoto schieße, nehme ich etwas entfernter des Flußufers zwei Wanderer war, die bekleidet mit extra hohen Gummistiefeln die Herausforderung über die sumpfige Wiese zur alten Brücke wahrnehmen. Da ich noch etwas Programm auf dem Zettel habe, setze ich bis kurz vor dem Knick zurück und pedaliere dort auf dem schmalen Pfad am rechten Ufer des Flußufers weiter bis ich wieder den Hauptweg erreiche, der sich nun sehr versandet darbietet. Den Bogen entlang am Reet lasse ich aus und stoße hinter den Hügelgräbern an die Zusammenführung mit dem parallene Wege von der Granstedter Dorfstraße. Den Friedhof und das Dorf ober-Ochtenhusen lasse ich recht liegen und ziehe durch die Wochenendsiedlung im Wald zur Stoppelheide. Während ich noch skeptisch bin, ob ich hier auf Pedalen trockenen Fußes zur Kreisstraße gelangen kann, stoße ich hinter dem Uferhain auf eine üppige Versammlung von wilden Enten und Gänsen, die nun lauthals empor steigen. Bevor ich meine Kamera klar gemacht habe sind die Nachfahren der Flugsaurier bereits aus den akzeptablen Schärfebereichen entschwunden und ich kann wieder einpacken. Hinter dem Hof will ich das Kopfsteinpflaster zur Altenburg wagen und bin freudig überrascht, dass sich der Fluss hier deutlich zurückgezogen hat.
Mit etwas Verspätung erreiche ich nun die Gedenkstätte vom Lager Sandbostel, an der ich die Eröffnung einer bewegenden Ausstellung besuchen will.
Nach einführender Begrüßung und einem eindrucksvollen Vortrag folgt der Weg durch Dunkelheit und frostigem, nassen Wind in die geführte Ausstellung. – Begleitet von eiskalten Eindrücken, aber auch begleitet von der Gewissheit, hier mahnenden, erinnerungsgebietenden Menschen begegnet zu sein, steige ich wieder in die Padale.
Links der Oste trete ich auf den weichen, schmalen Moorwegen entlang, lasse die Abzweige zur alten Granstedter Ostebrücke und zum Seehundberg links liegen und erreiche danach den asphaltierten Weg nach Rockstedt. Diesen verlasse ich aber sogleich und pedaliere auf dem Moorpfad in Richtung neuer Granstedter Ostebrücke.
Unmittelbar vor der Brücke schwenke ich auf den schmalen Weg, auf dem ich weiter dem linken Ufer des ausgebreiteten Flusses folgen kann. Unbeschadet kann ich ein paar leicht geflutete Abschnitte überwinden und erreiche nach einem weiteren Kilometer wieder den Asphalt in Richtung Rockstedt. Entlang am Friedhof von Ostereistedt und der Mühle an der Bade schließe ich den heutigen Kurs mit 47 Kilometern und sehr bewegenden Eindrücken ab.