08./09.02.2023, 7NG #10, „Geboren in Ravensbrück“

Am Mittwoch liegt die Erwartung an Beteiligung am Boden und auch ich finde erst nach 18.00 Uhr den Weg aus dem Büro hinaus. Hierbei führt mich mein Rad auf einem nur wenig ausgedehntem Heimweg in den schönen Farben der Abenddämmerung entlang der Bade über den Heuweg.

Am Donnerstag lockt mich dann aber zeitig ein Ritt ins kleine Kino der Kulturbühne in Bremervörde. Also rauf auf’s Gravelbike und dann querein bis zum Ummel. Von Hanstedt aus entlang auf der Straße über den Karlshöfener Berg und am Kanal dem Wind entgegen direkt nach Bremervörde. Im Programm der Bühne wird von der Gedenkstätte Lager Sandbostel wieder zu einem besonderen Dokumentarfilm eingeladen:

Dokumentarfilmer laden nicht zum Träumen ein und sie zeigen auch keine Lösungen. Was sie aber tun, ist den Zuschauern und guten Zuhörern vielfältig vielfältige Umstände aufzuzeigen und Denkanstöße zu geben. Längst können nicht alle Fragen beantwortet werden. Für die Gäste entwickelt sich aus der unmittelbar anschließenden Gesprächsrunde eine lebhafte Diskussion. Die Dokumentation wirft bei Gästen aber auch neue, weiterführende Fragen auf.

Dann ist die Zeit für meinen Heimritt gekommen. Mit einem Kopf voller Gedanken schwinge ich mich auf das Rad und rolle hinterm Tempelberg entlang auf Sandbostel zu. Ich kann nicht umhin noch den kleinen Schlenker zur Gedenkstätte zu machen.

Ein wenig halte ich noch inne. Dann aber ziehe ich in der Finsterniss durch das Huvenhoopsmoor und lasse mich von den Rufen der Grauen Kraniche begleiten.

Nach der Querung des Moors rolle ich auf festen Asphalt weiter bis nach Ostereistedt. Von dort aus trete ich wieder ins Gelände und pedaliere durch die Stille der Nacht und dabei ganz nah vorbei an manchen Kaninchen, Damhirschen und Vögeln der Nacht.