04.12.22, „wetter.com: Zeven, 0’C, gefühlt wie -4’C“

Heute ist der zweite Advent. Von Weihnachtsstimmung ist den Straßen kaum eine Spur zu vernehmen. Nur der bissige Ostwind zeigt, dass es Winter wird. Punkt Zehn ist es am Start leer. Um Zehn nach Zehn ist es immer noch leer und so auch mein Vorderrad, es ist platt.

Gerne nehme ich die warme Halle der Sparkasse in Anspruch um die Panne zu beseitigen, wobei ich ein paar mitleidsvolle Blicke von einigen Automatenkunden erhasche. Da ich glücklicherweise zwei Ersatzschläuche an Bord hatte, steht dem Aufbruch zur Graveltour nichts mehr entgegen. Vorsichtig suche ich meinen Weg in der Fußgängerzone durch die Scherben zerbrochener Christbaumkugeln und ackere über den Heinberg nach Brümmerhof. Durch das Hemelsmoor geht es nach Winkeldorf und nun weiter auf dem Fernradweg Hamburg-Bremen.

Auch im Künstlerdorf Fischerhude hat das Wetterchen nur ganz wenige Menschen vor die Tür locken können. In Richtung Bremen begegnen mir auf der Molkereistraße zwei RennradfahrerInnen, die einzigen für heute. In der Zevener Kirchhofsallee und auf dem Lilienthaler Jan-Reiners-Weg sind zumindest ein paar hart gesottene Läufer unterwegs.

Nach einem kurzen Besuch der Bremer Uni rolle ich wieder auf dem Jan-Reiners-Weg zurück. Leider haben einige Baumaßnahmen die Wegführung in Lilienthal verändert ohne die entsprechende Ausschilderung anzupassen. So rolle ich über das Diakoniegelände und durch die Neubaugebiete am Rand der Wörpe. Obwohl ich nicht nach Frankenburg möchte, leitet mich meine mangelnde Orientierung zunächst einmal doch dorthin. Allerdings kann ich nun den Asphalt nach Worphausen nutzen und gleichermaßen ins Zentrum von Worpswede rollen. In diesem Künstlerörtchen sammelt sich viel motorisiertes Volk, doch an der frischen Luft ist nur ganz wenig Leben unterwegs. An der Hüttenbuscher Schützenhalle herrscht hingegen emsiges Treiben, das außerhalb der Halle aber wohl nur als ständiges Kommen und Gehen zu verstehen sein dürfte. Entlang am Schiffgraben und über irgendeinen Rübenacker schottere und ackere ich weiter bis Hepstedt um dann über Ehebrock und Bademühlen durch das Große Holz mit 110 Kilometern auf der Nadel hungrig zurück zu kehren.

Schönen 2. Advent!