Donnerstag, 20. Oktober, „Nussecken über Bremervörde“
Nach der Sicherung von kleinem Proviant in Form von Hartgebäck rollen wir Punkt 17.00 Uhr in die Ahe. Flott voran und vor der Offenser Ostebrücke erst einmal platt. Die kleine Panne ist flugs behoben und schon schottern wir über die Twiste und den Truppenübungsplatz in den Uhlenbusch. Auch wenn die durchgängige Asphaltierung das Gravelerlebnis schon ein wenig trübt, wir nun halt noch flotter zur Granstedter Ostebrücke. Direkt davor schwenken wir aber weiter dem rechten Ufer folgend nach Ober-Ochtenhausen, durch die Waldsiedlung und in die Stoppelheide. Es ist fast trocken und daher kommt eine frühe Kehre über die Brücke von Altenburg nicht in Frage. Wir pedalieren über die Reiterstraße und vorbei an Sandbosteler Friedhof in den Schatten der Sabine. – Gerrit hatte uns mit gegeben, dass man von Sandbostel aus nach Bremervörde auch im Bereich bis Minstedt direkt am rechten Osteufer fahren könnte, wenn es nicht zu nass sei. – Wir starten den Versuch und gelangen über einen Feldweg direkt ans Ufer und quer über eine elektrisch eingezäunte Wiese erneut ans Ufer.
Hier im hohen Gras auf der feuchten Wiese geht es nur mühsam voran, denn der verschlungene Lauf des Flusses führt uns in den Bögen jeweils wieder zum Eintritt in den Bogen. Kurz erreichen wir wieder ein Stück festen Weges, folgen ihm und enden dann vor einer abgesperrten Wiese. Wachen Auges entdecken wir, dass von der Wiese ein Durchgang der Hecke erkennbar ist und nutzen ihn sogleich. Hier führt uns ein schmaler Pfad über die nachfolgende Wiese sicher voran bis an einen festen Weg zum ersten Hof von Dieck. – „Danke Gerrit, das war nichts!“ – Auf der Auestraße pedalieren wir im Nieselregen weiter bis Minstedt und während diese an der Schmiede abknickt, rollen wir geradewegs weiter „An der Wurth“ entlang. Sämtlicher Schotteranteil ist hier entschwunden und aalglatter Asphalt führt uns parallel zur Auestraße bis kurz hinter die Einmündung der Umgehung, die vom Bevener Kreisel kommt. Wir folgen der auf der ausgebauten Auestraße fortgeführten Umgehung nur kurz, denn in der Kurve vor der Ostebrücke folgen wir weiter dem unbeschleunigten Verlauf der Auestraße in den Wald hinein. Hier ist der Belag wieder so, wie wir in mögen. Wir schottern über die Bahn, schlagen einen Boden um das Museum und queren die Oste auf der hölzernen Vorwerksbrücke. Ohne auch nur reifenbreit ins städtische Verkehrstreiben einzutreten rollen wir nun direkt am Flussufer entlang zunächst asphaltiert, aber dann naturbelassen aufwärts, nach bürgerlicher Dämmerung hinter dem Krankenhaus entlang bis wir zwischen Engeo-Kreisel und Ostebrücke wieder an die Umgehungsstraße treffen. An der Wurth rollen wir flotten Trittes durch den Regen nach Minstedt, lassen die nassen Wiesen bei Sandbostel liegen und schwenken nun in den Immenhain. Befreit vom Straßenverkehr rollen wir auf die Waldsiedlung von Ober-Ochtenhausen zu, aber kehren bereits vor der Oste ins Huvenhoopsmoor ein. Verworfenes Betonsteinpflaster, Mullsand und tiefe Lunken am weichen Moorgraben sind unsere freundlichen Begleiter. Während des formidablem Rittes durch das Moor kommt uns auf dem schmalen Weg ein agrartechnisches Ungetüm entgegen. Der Fahrer ungestüme Fahrer blendet uns mit üblen Zusatzscheinwerfern und kommt just noch eben zum Halten. Während wir versuchen uns an dem versperrenden Ungetüm vorbei zu schlängeln, fährt der dreiste Tölpel rücksichtslos schon wieder voran und zieht seinen riesigen Silierwagen haarscharf an unseren Rädern entlang. Nachdem wir den Asphalt vom Rockstedter Sande erreichen, schwenken wir sogleich wieder an das Osteufer. Durch die tiefen Lunken pedalieren wir schwungvoll über die Wege entlang der Überschwemmungsflächen. Wir queren auch diesmal nicht die Granstedter Ostebrücke, sondern ziehen direkt am Ufer flussaufwärts weiter, bis uns der urige Pferdekoppelweg wieder auf den Asphalt vom Rockstedter Sande führt. Am Ortseingang stehen an einem frisch errichtetetn Silageberg vier junge Burschen im Licht der Strahler ihrer agrartechnischen Ungestüme und scheinen alle Zeit der Welt zum klönen zu haben. – Vielleicht sollten sie sich einmal mit der Bedeutung von Rücksichtnahme beschäftigen! – Vorbei am Tanklager rollen wir weiter durch den Regen an der Rastbank vor dem Hanni-Hase-Land vorbei und entlang an der Wassermühle an der Bade durch das Große Holz zurück zum Ausgangspunkt.
Wir freuen uns auf einen kräftigen Kaffee und natürlich auf das Hartgebäck, das uns auf den 72 Kilometern unserer Tour begleitet hat: Nussecken!