26.09.-02.10.2022, „Tempomessung“, „L. A. und die vier Jahreszeiten“

„Regen macht keine Schrammen“, wiederholt Jan, doch das ist am Dienstag niemandem geheuer. Der Mittwoch liefert zum Tagesausklang herrlichstes Wetter und so zählen wir mehrere spontane, individuelle Ausritte.

Donnerstag, 29. September, „Tempomessung in Anderlingen“

Michael rollt heute Früh satte 83 Kilometer in die Tasche. Für den Abend hat Gerrit I ne Tour geplant, ist dann aber müde vom Shoppen! – ? – Um 18.00 Uhr stehen wir zu viert am Eiscafé und blicken in einen tiefgrauen Himmel, von dem jetzt nur ganz feine Tröpfchen herunter fallen. „Warum hat Gerrit (I) sich wohl verdrückt“, meint Metzi und will nur erstmal sein Regenradar checken. Nach fünf Minuten kann er dann preis geben: „Um 22.00 Uhr ist es wieder trocken!“ – „Ach was!“, denke ich und gebe das Zeichen zum Start. „Wir fahren jetzt einfach der Sonne entgegen. Hier geht´s lang.“ Kaum haben wir das Wasserwerk passiert, da wird es auch schon trocken.

In der Anfahrt auf Rockstedt schwenken wir gen Rhadereistedt und erleben unser blaues Schlepperwunder. Ganze 20 Zentimeter gibt der entgegenkommende Schlepperfahrer von der Fahrbahn frei, unser Quartett muss bremsen und dabei stürzt Ulv ins Grün. Zumindest ist der Depp mit dem Schlepper angehalten und hat die Zugmaschine dabei noch ganze 25 Zentimeter weiter zur Seite bewegt, während sein Anhängsel immer noch komplett die Fahrbahn sperrt. Ulv ist schadenfrei davon gekommen und so satteln wir wieder auf und suchen kopfschüttelnd das Weite. So radeln wir nun weiter nach Hanstedt, queren die Kreisstraße, verpassen irgendeine Abzweigung und sind nochmals entsetzt über das Fahrverhalten einer Schlepperfahrerin mit großen Silierwagen, die keine Anstalten macht nur einen Zentimeter zur Seite zu fahren. Enttäuscht treten wir weiter und verinnerlichen die Enttäuschung, dass wir auf dem falschen Weg sind, denn der ist plötzlich nur noch mit Schlacke befestigt. Währen Ulv mir weiter folgt und wir inzwischen genussvoll auf festen Kies radeln, haben Metzi und Thomas bereits unbemerkt kehrt gemacht. Es sind etwa eineinhalb Kilometer, die Ulv und ich uns auf nicht asphaltiertem Weg rollen. Wir steuern dann wieder auf Asphalt gen Hanstedt, biegen nun richtig nach Glinstedt und treffen dort die beiden Kameraden am Abzweig nach Forstort Anfang. Gemeinsam rollen wir nach Sandbostel und steuern aufgrund der umgeleiteten Bundestraße B71 bei einbrechender Dunkelheit auf Plöntjeshausen zu. Nach Überquerung der Hohen Lucht bei Deinstedt rollen wir schnell wie die Feuerwehr nach Ohrel und halten für einen Fotoschuss in der Ortsmitte von Anderlingen. Metzi klinkt sich allerdings aus und so stellen wir uns zu dritt mit unserem Blitzer an der Schulbushaltestelle auf.

Wir haben das Fotostativ mittig der Fahrbahn platziert und stellen uns selbst an der bei Dunkelheit durchgängig beleuchteten Luxus-Bushaltestelle auf. Das Countdown-Blitzen vom Selbstauslöser der Kamera führt auf der zu dieser Stunde spärlich befahrenen Straße allerdings bei allen drei Aufnahmen zu deutlichen Verkehrsberuhigungen, denn die jeweils auftauchenden einzelnen Autofahrer sind offensichtlich aufgrund aktueller Blitzer-Ankündigungen in der Lokalpresse äußerst aufmerksam. Nach einer Abschlussschlaufe über die Meinstedter Denkmalstraße rollen über die Braueler Friedhofsbrücke und den Braueler Weg entspannt zurück an den Start.

Sonntag, 2. Oktober, „L. A. und die vier Jahreszeiten“

Es ist Sonntag. Aber es ist nicht unbedingt so ein richtiger Sonnentag. Rainer hat uns aber eine neue Tour ausgetüftelt und will nun nach einiger Auszeit wieder mit uns in die Pedale treten. Natürlich kommt er überpünktlich angerollt und dreht notfalls in der Stadt noch ein, zwei Landeschlaufen um ggf. nicht auszukühlen. Aber wenn dann zum Halbstunden-Glockenschlag um 9.30 Uhr niemand sonst dazu kommt, dann zieht er auch gleich wieder ab, schließt den Kreis der Anfahrt (grün) und stürzt sich an solch ungemütlicheren Tagen dann lieber ins virtuelle Radsporterlebnis.

Gerrit I hat zwar fast die kürzeste Anfahrt, aber er ist heute nicht so flott aus dem Quark gekommen. Ob er nun um 9.31 Uhr oder erst um 9.41 Uhr am Eiscafé war, bleibt dann unerheblich, aber er bleibt eben allein und greift nun spontan seine eigene Rundtour ins Blaue a (blau) an, die wieder ein paar Fragezeichen für mögliche Gravel-Einlagen enthält.

Mich hat hingegen schon die Wintertrainingsverwirrung ergriffen und so treffe ich um 9.50 Uhr am Start ein und bleibe auch um fünf Minuten nach Zehn immer einsam.

So mache ich mich nun allein mit meinem Ross auf den Weg in Richtung Sittensen. Das der freundliche Autofahrer, der mir in Klein Meckelsen entgegen blinkt und freundlich winkt, weiß ich zu erwidern, aber erfahre erst später, dass Rainer war und ich einfach zu spät dran bin.

Unabhängig von uns dreien bricht später aber auch Frank auf direktem Wege auf nach L. A., …