„Col de Sóller“, „1. Abendrunde ’22“, „Westküstenklasse“, „Nordküstenklasse“ und „Kirchturmkandidaten“, 28.03.-03.04.2022

29. März 2022, „Col de Sóller“ und „abendlicher Kaltstart beim gemeinsamen Saisonauftakt der Touren- und Rennradfahrer“

Während Metzi heute ütje macht, haben unsere übrigen drei Mallorca-Piloten andere Unterstützung gesucht um den Col de Sóller zu treten. Nachdem unsere St.-Pauli-Freunde dort in der letzten Woche in finstere Wolken blicken mussten, ist es jetzt zumindest etwas warm und trocken.

In der Heimat steht unterdessen heute der gemeinsame Saisonstart der Touren- und Rennradfahrer an. Die Temperaturen sind gegenüber den Frühlingsboten der letzten Woche noch einmal in den Keller gerutscht und so fällt die Zahl der Startwilligen sehr überschaubar aus. Wir wünschen unseren Touris eine schöne Ausfahrt und rollen dann im Rennrad-Trio hinaus in Richtung Frabo, Das Licht der Sonne tut soooo gut, aber dennoch ist es lausig kalt. Da hilft also nur kräftig treten, denn dann soll es auch irgendwie warm werden. Während unsere Touris nach langer Enthaltsamkeit heute viel zu plaudern haben, gibt es auf den Roadbikes nur ganz wenig Luft zum schnacken. Wir halten also kräftig Druck auf dem Kessel und ziehen über Freetz und Kallmoor nach Heidenau. Die Retour verläuft ähnlich stramm über Vaerloh, Hamersen und Elsdorf zurück nach Zeven. – Gut, dass Christian aufgezeichnet hat!

„Wer mit solchen Raketen in die erste Abendrunde der Saison startet, der braucht an Silvester kein Feuerwerk!“

30. März, „Westküstenklasse“

Unsere ausgewechselte mallorquinische Reiterstaffel im Intensiv-Trainingslager sendet uns heute auch Signale der steigenden Motivation. Das Wetter ist dort deutlich trockener als in der Vorwoche, aber die Beinkleider unserer Kameraden zeigen nicht nur kurz bis lang sondern auch über die Beine gestülpte Armlinge. Damit werden erneut viele Fragen aufgeworfen.

Die Kernfrage ist jedoch, sind die Kameraden, die sich hier motiviert im Yachthafen präsentieren auch fit und willensstark genug den Westküsten-Klassiker der Sonneninsel am Stück durchzuziehen? – Wir erwarten hierzu weitere Berichte.

30.-31. März, „Nordküstenklasse“

Zur gleichen Zeit sattelt in Norddeutschland ein verwegener Radler sein Tourenrad mit wetterfesten Gepäckträger- und Lenkertaschen. Dass bei einer derartiger Beladung ein geringeres Reisetempo anzunehmen ist, wird ein jeder wohl erwarten. Entgegen den Erwartungen spult er die über einhundert Kilometer von Zeven bis zur Cuxhavener Kugelbake so souverän ab, dass noch hinreichend Zeit zum Sonnenbaden bleibt.

Daniels Weiterfahrt am Donnerstagmorgen wird jedoch unverhofft durch einen erneuten Wintereinbruch in Norddeutschland vereitelt. Während im Raum Zeven nur Felder und Wiesen von einer dünnen Schneeschicht bestäubt wurden und die Straßen gleich wieder frei sind, hat die unmittelbare Nordseeküste heute nicht nur schöne weiße Strände im Angebot. Auch wenn der Radler noch so verwegen ist, sein Bestreben voranzukommen wird jäh unterbunden. Denn es herrscht kein starker Frost und so verklebt der Schnee gnadenlos die Kette, das Ritzelpaket und das Schaltwerk des treuen Rosses.

„Rien ne va plus!“, „nichts geht mehr!“ Sogar die Begrüßung durch den einst farbenfrohen Osterhasen am Mast der Ortstafel ist der Silhouette eines Schneehasen gewichen.

3. April, „Kirchturmkandidaten“

„Der April macht was er will!“ Das er das kann, das hat er uns an den letzten Tagen vom März ganz deutlich gezeigt. So hatten wir gestern meist durchgängig Sonnenschein, aber einen harten Wind, der uns die messbaren plus sechs Grad Celsius gleichwohl wie minus vier Grad Celsius fühlen ließ. Am heutigen Morgen zeigt die Quecksilbersäule bescheidene null Grad an und die Motivation zur sportlichen Betätigung an der frischen Luft wird durch das um halb Neun einsetzende Grieseln nicht so wirklich gesteigert.

Die Graveler sind vielleicht nicht so schnell wie andere, aber dafür kommen sie eben mit jedem Wetter klar! Vorbei am Zevener Felsenkirchturm rollen wir über die Mehde-Aue, entlang der Mückenburg und weiter durch durch die Ahe nach Heeslingen. Am Heimathaus über die Oste schlagen wir uns durch den Kreisel in den Park und klettern über den schmalen Burgsteg zur Kirchstraße hinauf.

Vorbei am Heeslinger Backsteinturm schießen wir hinter dem Hollengrund sogleich wieder hinunter zur und hinüber über die Oste um entlang am Fluss zum Stadion zu gelangen. Über die Verlängerung des Burgstegs schottern wir nach Adiek und kreuzen nach Ahof. Mit einer Schlaufe um die Sandkuhle zischen wir durch Frabo und stechen außerorts an der Linkskurve durch bis an die Nindorfer Straße. Doch wir nehmen Kurs auf Elsdorf, überraschen den Fahrer eines Teleskobladers und schwenken dann durch Poitzendorf um über die Frankebosteler Straße weiter nach Elsdorf zu gelangen, wo wir den Felsenturm erreichen.

Wir entschwinden über den Pfad um die Molkerei hinweg über die Umgehungsstraße und die Eisenbahngleise um danach die Autobahn zu unterqueren und direkt an ihr entlang auf der sagenumwobenen Brücke über die Mehde-Aue zu balancieren.

Auch nach Links-rechts-Querung der Bahnhofstraße folgen wir der Autobahn weiter. Unbemerkt überqueren wir gleich zweimal hintereinander die Wieste und danach auf einer einsamen diagonalen Brücke die Autobahn. Der Dammersmoorweg führt uns direkt ins Zentrum von Jeem. Doch wir ziehen kurz davor eine kleine Schlaufe über den Kiebitzberg an die Bahnhofstraße und ziehen nun am hölzernen Turm von Gyhum vorbei.

Hinter der Kita schlagen wir uns hinauf zum Gyhumer Sandberg und erblicken eine finstere Front. Mutig ziehen wir im Bogen entlang der Sandkuhle, queren die Bundesstraße hin zum Graben Sick-Wehldorf und erreichen danach die Hempbergstraße. In Wehldorf begrüßt uns ein stürmisches Schneeschauer, dem wir aber nach Querung des Wehldorfer Holzes in Richtung Stubbenende entfliehen können. Auch heute rollen wir über die Europabrücke und zerschlagen uns zwischen dem Hof Hoftohorn und dem Tannenkamp erneut die Köpfe über die veränderte weg führende Wegführung. Über den Brakeweg dengeln wir nach Zeven. Erneut queren wir die Scheeßeler Straße um auch den gelben Turm von Zeven einzufangen.

Wir haben alle fünf Türme erreicht und begeben uns zufrieden und entspannt zu aromatischem Caffè und leckerem Gelato.

PS: Berichte unserer Flandernrundfahrer erwarten wir ebenfalls in Kürze.