Am Wochenende, an dem die Uhr umgestellt wird, geht meistens etwas verquer. Besonders verdrallt wird es dann, wenn am Ende des Oktobers kein ganzes Wochenende mehr liegt, weil der Sonntag schon in den November fällt. So wird die verdrehte Uhr nun schon nach dem vorletztem Samstag umgestellt, weil direkt nach diesem der letzte Sonntag des Oktobers fällt. Und der ist nun einmal gesetzt, das Maß für das Ende der Sommerzeit zu sein.
Ebenso ist dies die Grundlage für die Umstellung unseres sonntäglichen Trainingsstarts von 9.30 Uhr auf 10.00 Uhr. Und weil viele mit der Zeitumstellung am hadern sind, besonders wenn sie so unverhofft kommt, dann ist eine hohe Trainingsbeteiligung nicht zu erwarten. So stehen wir hier heute zu viert an einem Stand vom historischen Handwerker- und Bauernmarkt, der Anno Corinna das kleine Überbleibsel von allen drastisch gestrichenen Auftritten der Zevener Erntewagenparade ist.
Na, genau genommen sind wir also nur zu dritt und dabei noch nicht einmal eins, ob es denn auf die Straße oder ins Gelände gehen soll. Mein freundlicher Radhalter stürzt sich sogleich wieder in seine Vorbereitungen und wir steigen in die Pedale. Widerspruchslos füge ich mich dem Votum der Starter mit der längeren Anreise und tausche nach einem kurzen, gemischten Exkurs meine Räder durch.
Mit ’nem steifen Süd-südwest im Nacken fliegen wir beinahe zurück nach Zeven und ziehen flotten Trittes nach Frabo ein. Der Weg nach Elsdorf wird da schon schwer, dem uns entgegen kommenden Dirk dafür nicht so sehr. Unbeirrt ziehen wir über den Gyhumer Hügel voran und rollen an der Bundesstraße B71 über den Radweg bis zum Abzweig nach Nartum. Kaum eingebogen in die Kreisstraße K112 bekommen wir sogleich unseren bekannten Lohn für die Benutzung vom „Gemeinsamen Fuß- und Radweg“ an der B71: Frank hat wieder einen Platten.
Bei der Reparatur des Reifens bleibt Frank zudem die Luft weg, denn ein Spaziergängerpärchen stellt ihm die Frage, ob er sein Hinterrad verloren hätte? … – „Äh, wie, äh, …?“ – Freundlicherweise können die beiden aber dafür gewonnen werden ein Foto von uns zu schießen. „Dankeschön!“, so und nun wieder rein in den Sattel.
Leider will das Glück heute nicht lange andauern. Noch vor dem Ortsausgang von Nartum ist Franks Hinterrad abermals platt.
Wenn ein Trio nach unabgestimmten Start mit nur zwei Reserveschläuchen unterwegs ist, dann kann es nach einem zweiten Platten ganz eng werden – “ … und das an einem Sonntag!?“ Sorgsam untersuchen wir den Mantel, das Felgenband und die Felgenkannten, „nein, da ist nix!“ Ein kleiner Trost kommt allerdings auf, als der „kurzzeitige“ Schlauch an der Regentonne zeigt, dass sein Vertileinsatz nicht fest im Schaft sitzt.
Die Sonntagstour der Zeitumstellung war bislang nicht so sehr erquicklich und so sind unsere Erwartungen auch nicht mehr als zu groß. Gerne nehmen wir den satten Rückenwind ab Steinfeld auf und fliegen nun entspannt zurück nach Zeven: „Schönen Restsonntag!“