GermanCyclingCup, Jedermannrennen „Neuseenclassics – Rund um die Braunkohle“, 30/70/125 km, Zwenkau/Leipzig, 20. Mai 2012

Neben dem Profirennen, den Wettbewerben „Deutschlands schnellster Bäcker“ und Deutschlands schnellster Rechtsanwalt“  lockt den „normalen“ Racer das Jedermannrennen. Wir haben die Braunkohle gerockt!


Wir haben zwar eine etwas weitere Anfahrt ins Sächsische, aber der Wettbewerb lockt mit etwas wirklich Ursprünglichem. Das Jedermannrennen „Rund um die Braukohle“ startet nicht mitten im Kommerz der Großstadt. Etwa 20 km südlich von Leipzig liegt das kleine Städtchen Zwenkau. Mitten auf der grünen Wiese, im Einzugsbereich des Hauptsponsors Vattenfall, vom nahegelegenen Kraftwerk Lippdorf. Genau hier konzentrienrt sich der große Radsport und erfährt ebenfalls besondere Unterstützung von der Sparkasse Leipzig. Auch wenn die Deutschen Radsport-Meisterschaften 2012 im nahegelegenen Grimma ausgetragen werden, das Rennen um die blauen Lagunen, die aus renaturierten ehemaligen Braunkohletagebaustätten entstanden sind, hat seinen ganz besonderen Stellenwert. Wir sind zum vierten Mal dabei und es rollt wieder richtig guuuut! Wir starten natürlich wieder aus Block „A“. Der zackige, teils profilierte Kurs verlangt einiges von den Racern. Einfach hinten ranhängen geht da nicht. Man muss schon etwas tun, um dran zu bleiben. Dem flotten Tempo der Führungsriege folgen wir durch manche Schikane, doch irgendwann reißt die Spitze ab. Aber wir geben nicht auf. Unnachgiebig werden Bemühungen unternommen, wieder anzuknüpfen und irgendwann klappt es dann auch, wir haben die Spitze wieder. Doch urplötzlich reißt die Spitze erneut ab. Natürlich wird wieder emsig Anschluss gesucht, doch offenbar nur von wenigen. Es ist „wieder einmal“ ein Kern von maximal fünf bis sieben Fahrern, die sich ins Zeug legen und der Rest, der lutscht am Reifen des Vordermannes. Als besonders eindrucksvoll beobachte ich den High-Speed-Tritt zweier leichtgewichtiger NutriXXon-Nixen, die in der Ebene immer ganz nah an der Spitze treten und im Anstieg mit überragender Leichtigkeit an allen vorbeiziehen können – cool! Über große Streckenabschnitte ab Kilometer 60 knüppeln wir zu dritt voran und erfahren nur selten Unterstützung. Knapp 20 Kilometer vor dem Ziel erhalten wir dann aber unseren Sold: Unsere Anhängsel ziehen geschlossen an uns vorbei und wir schauen nur zu. Dennoch prügeln wir uns weiter über den fantastischen Kurs und fahren erhaben und von viel Sonne verwöhnt ins Ziel hinein. Wir sehen uns wieder, Lothar und Bodo, spätestens beim Velothon in Berlin!