Ollanner Radteam, Grünendeich, 2. Zeitfahren, 28 km

Das Vereinstraining am heutigen Sonntag ist bereits seit einer halben Stunde am rollen, als ich um 10.00 Uhr mit dem Wagen ins Alte Land aufbreche. Die roten Pfeile des gestrigen Roland-Radmarathons prangen noch an der Strecke, doch besonders in Heeslingen haben wohl aberwitzige Teens einige abweichende Richtungswechsel eingebaut. In Boitzen ergießen sich die ersten Wolken, in Hollenbeck dann ganz kräftig und in Neuenkirchen sind die Straßen patschenass. Trotzdem ist das 2. Zeitfahren des Ollanner Radteams seit einer Stunde am laufen und so kommen mir auf dem Weg zum Start immerhin zwei, der einzeln gestarteten Piloten entgegen.

An der Anmeldung erfahre ich, dass es zahlreiche Ausfälle wegen „Nichterscheinens“ gibt. – Schönwetterfahrer!, sollen doch nicht glauben, dass sie dem Veranstalter, den Teilnehmern und den Gästen das Event bereichern, wenn sie kalte Lücken klaffen lassen. Klar ist bei diesem Wetter keine Rekordleistung drin, aber einfach wegbleiben ist eben destruktiv! – Bis zu meiner Startzeit bleibt mir noch genügend Gelegenheit, meine Beine wieder in Bewegung zu bekommen, die eigentlich noch nicht so recht vom Roland erholt sind. Kurz noch ein Gruß an den schnellen Uwe und dann schlürfe ich noch rasch zwei, drei Kaffee. So, ab ins Startzelt. „Zehn, fünf, vier, drei, zwei, eins, los!“ und ich rolle auch los. Zunächst im Schlenker auf die Hauptstraße und dann im Ortskern über das Kopfsteinpflaster auf das rechte Lüheufer (nach links, weil stromaufwärts!) Dem Deich folgend, dem Wind entgegen geht es langsam voran, bis ich in Neuenkirchen an der Sparkasse nach Guderhandviertel (nach rechts) auf das linke Lüheufer wechseln muss. Von dort geht es in die Obstfelder und dann auf die Autobahnbrücke zum ersten Fotoschuss. Der weitere Verlauf erstreckt sich entlang der Eisenbahn und auch hier zeigt sich wieder, wieviel Sorgfalt Organisatoren und Helfer aufgebracht haben, den Piloten einen sicheren Ritt über Querungen und potentielle Gefahrenstellen der Strecke zu gewähren – bravo!!! – Meine zweite Querung der Autobahn wird entgegen kalkulierbarer Erwartungen etwas gehemmt, denn vor mir findet ein Radler, dem offensichtlich der Frühschoppen etwas zugesetzt hat, nicht den geraden Weg auf die Brücke hinauf. Mein „Links!“ erschreckt ihn zwar etwas, aber ich finde dadurch freie Bahn. Der restlichen Weg durch die Obstfelder ist grandios, ganz besonders der Fahrbahnbelag und zudem wird noch Unterstützung aus der Luft geleistet. Nun noch ein kleines Stück auf der Straße am Elbdeich entlang, durch eine Engstelle in die Obstfelder zurück und mit Pfeffer den letzten Kilometer auf der smarten Zielrollbahn gezogen. – Das war’s! Nein! Denn nun geht es zu zweit von außen herum zu der Engstelle beim Elbdeich. Wir warten ungeduldig auf das Passieren des letzten Piloten und dann ist es soweit: Versehen mit einer freien Rückennummer und daher ohne Wertung, rollt Florentine zum ersten Mal mit ihrem Bike über eine offizielle Rennstrecke an Streckenposten vorbei und wird im Ziel mit Applaus empfangen – Happyness! – Indes hat mir das Nachfolgen und erneute Durchfahren der Ziellinie eine neue Zielzeit beschert, die zu einem Schnitt von 23,161 km/h und damit dem 70. und letzten Platz in der Gesamtwertung führt: Dabei sein ist eben alles!

Nachtrag: Björn und sein Organisationsteam haben die Ergebnisse noch einmal überarbeitet und konnten mein Tempo immerhin auf 36,821 km/h verbessern. Angesichts der Vortagestour ist das sogar mehr als erwartet!