„Mount Wilsede“

… oder das Sonntagstraining am 30. Dezember 2018

Sieben Räder am Start, fünf davon Roadbikes, ein Crosser und ein MTB. Als Crosser kann man sich mitunter variabel anschließen, aber ein MTB allein bietet indes kein Team-Erlebnis. Also, ab mit den Roadbikes auf eine lokale Straßenrunde und die anderen zwei machen wieder ein Geheimtraining.

Nein, kein Geheimtraining und auch kein investigatives Unterfangen: Crosser und MTB wollen sich spontan dem Hamburger Sturm auf den Heidehügel anschließen, der da von Helmuts-Fahrrad-Seiten auf das elfte Mal verkündet wird. Da das Zeitfenster für das Zevener Duo etwas eng wird, rollt es zunächst motorisiert zum Heidetor in Undeloh.

Von hier starten wir in Richtung Döhle und rollen auf die Bretterstege vom Pastorenweg. „Vorsicht!“, „Rumms“, da liege ich in voller Breitseite auf dem Steg. Dann mal weiter, nun aber lieber neben den Stegen und dann voran mit Hermann Löns vorbei am Schafsstall zum Dead Men’s Valley.

Am Totengrund

Begeistert und erwartungsvoll werden wir zunächst von einem einzelnen Radler begrüßt, der dort schon länger wartet und sich nun freut, dass noch jemand kommt. Ganz plötzlich, binnen weniger Sekunden fallen sie dort, wo eben noch Totenruhe war, von allen Seiten mit ihren Rädern ein. Acht von rechts, neun von links, sechs aus der Mitte und begrüßen einander mit einer herzhaften Begeisterung.

„Wir werden von oben mit der Gelassenheit des Radlers auf die Hektik des Alltags hinabschauen“, hatte Stephan vermutet und genau so war es auch. Nein, die Radler machen keinen Lärm, nach dem gelassenen Blick ins Tal, steigen sie wieder mit einem leichten Klick in die Pedale und ziehen ganz leise wieder in alle Richtungen davon. Wir nehmen zu zweit entgegen dem Sinn der Uhr eine Umrundung des Totengrund vor und verharren nur kurz an einen weiteren markanten Ausblick.

Wieder am ersten Treffpunkt angelangt stoßen wir nur auf einige Wanderer, rollen weiter und der Wanderer werden es immer mehr; manche mit Kindern, manche mit Hunden, mit kleinen und mit großen. Doch der Wege gibt es genug und so pacen wir sportlich über die Trials und erfreuen uns des kaiserlichen Wetters, „was für ein Spaß!“ Wir cruisen lustig weiter und nehmen sodann auch den Gipfel der Heide ein, den ein einsamer Radler aus Bispingen bewacht.

Wir danken ihm herzlich für Fertigung vom folgenden ergreifenden Fotoschuss.

Mit liebem Dank und regelrecht beflügelt steigen vom Gipfelfindling ab und wieder ein in die Pedale unserer Fahrräder, um weitere Runden durch Heidekraut, Wachholder und Birken zu ziehen. Derweil hat auch Stephan den Gipfel erreicht um sich auf Wünsche für ein unfallfreies, veloziferisches 2019 zu besinnen.

(Foto: Sonja1, HFS)

Wer viel verbrennt, der muss auch viel nachlegen und so kommt die Gewissheit auf, dass wir angesichts leerer Taschen ein Lokal aufsuchen werden. Vom kräftigen Wind beflügelt pedalieren wir mit Wonne und Schwung, mit weiter durchbrechender Sonne zurück nach Undeloh. Während wir genüsslich ein Kännchen und einen Kuchen genießen, fängt es draußen heftig an zu gießen. „Ach was soll’s, wir legen noch ein Kännchen und ne Torte drauf!“

Leider haben wir nicht erneut Anschluss zu den „HFS-Stürmern“ gefunden. Von ihrer ebenfalls glorreichen Gipfel-Erfahrung haben wir aber sofort Nachricht erhalten und können hiervon inzwischen auch im HFS-Forum lesen.