Pfingsten fährt man in Bimbach

Was macht man mit der Langeweile wenn in der Umgebung keine RTF stattfindet? Also schnell den BDR Kalender zur Hand genommen und geschaut was so anliegt. Bimbach? Kenn ich irgendwoher… Gibt es dort nicht auch eine SuperCup Veranstaltung? Na dann also Radmarathon.

Kurzer Check mit der Familie und es wird ein Kurzurlaub daraus gemacht. „Super!“ denke ich und schaue mir das Höhenprofil an. AUWEIA! Die Königsetappe auf Mallorca mit Orient, Puig Major und Sa Calobra hatte weniger Höhenmeter und war auch kürzer. Naja, Wohmobil ist gebucht und Anmeldung ist raus, bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als zu starten.

In Bimbach angekommen, wird erstmal das Wohnmobil auf dem nahen (wilden) Campingplatz untergebracht und die Umgebung sondiert. Festzelt, Hüpfburg, Freßbude, Zubehörstand und viele schicke teure Rahmen mit tollen teuren Anbauteilen sind zu sehen. Fazit: Familientauglich. Während die Lütten mit der Mama Festzelt und Hüpfburg checken, ist Papa fasziniert von dem vielen Carbon was bei dieser Veranstaltung aufgefahren wird. Sieht wohl so aus, als wenn ich der einzige mit einem Alu-Geschoß bin… Am Lightweight Stand läuft mir das Wasser im Mund zusammen und ich muß mit ansehen, wie ein paar glückliche, die bei der Verlosung gewonnen hatten, für den Radmarathon mit Lightweight Laufrädern ausgestattet wurden.

Nachdem wir uns mit Nudeln und Steaks gestärkt hatten, das Rennrad nochmal gecheckt, geputzt und geölt wurde, ging es zur Nachtruhe. Der Start ist für 6:00 Uhr geplant und Frühstück soll ab 5:00 Uhr im Festzelt bereit stehen. Also 4:30 Uhr aufstehen, anziehen, Schlange stehen beim Frühstück und ab zum Start.

Wahnsinn!!! 2000 verrückte Rennradler die sich alle quälen oder vielleicht nur Landschaft genießen wollen. Sowas kenn ich sonst nur von Jedermannveranstaltungen. Begleitet von lauter Musik aus den Lautsprechern vom Vorausfahrzeug geht es auf die ersten leicht hügligen Kilometer und an der ersten Verpflegungsstation stehen nach ca. 40 km 34,8 als Schnitt auf dem Tacho. Sauber, so kann es weitergehen.

Zur Verpflegung fällt mir nur „TOP“ ein. Da bekommt sogar der Kalle-Bäcker Marathon Konkurenz. Obwohl ich mich schon fragen muss, warum es Kuchen bei Radsportveranstaltungen gibt? Naja, es gibt ja auch Genießer und die kamen sicherlich auf ihre Kosten. Es gab reichlich von allem was man sich auf einer RTF vorstellen kann.

Im Mittelteil wurde es dann anstrengend. Lange Anstiege und lange Abfahrten. Einfach toll. Landschaftlich gab es immer wieder etwas zu sehen. Mehr als einmal hatten wir eine wunderbare Aussicht auf die Rhön und konnten diese bei herrlichem Sonnenschein genießen.

Zum Ende wurden die Anstiege zwar kürzer, dafür aber auch steiler. Bei 12%-14% Steigung wünschte ich mir eine andere Übersetzung herbei. 39 vorn und 25 hinten – war schon schwer zu treten.

Am Ende kam ich mit einer für mich sehr guten Zeit ins Ziel und konnte noch ein wenig die Atmosphäre im Ziel genießen. Mein Familie präsentierte mir Stolz die Startnummern für die Familienrunde und wir gönnten uns als Belohnung alle ein großes Stück Kuchen im Festzelt.

Was macht man also am Pfingstwochenende?

Pfingsten fährt man in Bimbach!!!