GCC Jedermann, Zwenkau/Leipzig, 12. Juni 2011, Neuseenclassics „Rund um die Brauenkohle“, 130 km

(Noch) nicht das A-TEAM, aber bereits glorreiches Team EIGHTTEEN

Vor wenigen Tagen war es noch fraglich, ob die Zevener HANSA-Riders wieder als Team bei diesem Jedermannrennen des German-Cycling-Cup (GCC) antreten werden. Zunächst sind nur drei HANSA-Piloten gemeldet. Das Rennen „Rund um die Brauenkohle“ ist etablierter Bestandteil der GCC-Rennen.

Es zeichnet sich dadurch aus, dass es im Gegensatz zu den anderen GCC-Rennen sowie den Hamburg-Cyclassics und dem Velothon-Berlin nicht inmitten einer Großstadt startet, sondern ca. 20 km südlich von Leipzig, auf der grünen Wiese. Besonders herzlich verwöhnen die Zwenkauer ihre Rennradgäste im Massenquartier in ihrer Stadthalle mit einem üppigen Frühstück. Bemerkenswert ist auch die Schönheit der zu durchfahrenden Landschaft: Renaturierte Braunkohletagebaustätten, die sich nun als herrliche Seenlandschaft präsentieren – soweit bei dem Tempo des Rennens dafür noch ein Auge frei ist.

Ausgabe der Startunterlagen
Virtuelles Bahn-Training bei ODLO
Rückkehr von der Pastaparty am Kraftwerk
Festplatz am Abenbend vor dem Rennen
Entspannung auf dem Trampolin
… oder in der Abendsonne
Am Morgen des Rennens: Ready to Ride
Bereit für das Young-Race
Die HANSA-Riders vor dem Startblock A

Zunächst kann Steffen zusätzlich Marco mobilisieren, der unser Team komplettieren soll. Marco gilt in unseren Reihen noch als Newcomer und geht damit auf eine harte Bewährungsprobe, aber irgendwann muss man da eben durch. Steffen und Marco treten beide ausgestattet mit optimalem Gerät, in optimaler Position, im Startblock A an, um sich der Herausforderung des Rennens zu stellen. Natürlich fällt das exquisite Equipment sofort dem versierten Fotografen auf, der dies zwingend entsprechend dokumentieren muss.

Mit dem Ross fällt man natürlich gleich auf und dann folgt …
… kommen noch mehr Fotografen?
… das Presse-Photo-Shooting für die Stars!
Einfach mal das Rampenlicht genießen, …
… aber die Riegel waren früher einfach besser!

Ebenfalls im Startblock A tritt zu diesem Rennen Stanislav an, der die Familienehre seines Bruders verteigen muss, der aus unserem Nachbarort Anderlingen kommt, aber gesundheitsbedingt pausieren muss. Dazu hat er sich zunächst einmal ein Trikot der RG Uni Hamburg gekauft und will es sich hier nun auch verdienen. HANSA-Rider Werner tritt gestählt vom kürzlichen Ritt über die Straßen Berlins heute wieder als erfahrener Fuchs im Block A an. Gerne gibt er den jungen Küken noch ein paar Tipps und überbrückt die nervöse Zeit vor dem Start mit seiner eleganten Ruhe und Gelassenheit.

„Denk dran, das Trikot musst du dir erst verdienen!“

Das Rennen startet pünktlich um 9.00 Uhr und das Feld zieht von Beginn an mit knackigem Tempo über die Strecke. Die Straßen sind teilweise schmal und einige winklige Passagen verleihen der Sache einen anspruchsvollen Charakter. Bereits bei Kilometer vierzehn kommt es unmittelbar vor mir zu einem Sturz, dem ich nur nach links eine Böschung hinab entweichen kann. Steffen war soeben noch auf gleiche Höhe und hat problemlos rechts passieren können. Schnell steige ich wieder auf die Straße und sitze im Sattel. Gemeinsam mit dem nachfolgenden Feld setze ich mich daran, sofort die Verfolgung aufzunehmen. Zwar kann ich in einem Dreierfeld noch recht früh wieder an das Ende des Spitzenblocks anknüpfen, doch die Freude dauert nicht lang. Schon an der nächsten Engstelle reißt der Schwanz, an den wir uns gehängt haben, ab. Weitere Versuche, wieder an die Spitzentruppe anzuschließen, verlaufen mehrfach ergebnislos und zehren arg an den Kräften. Zurückgefallen in das nachfolgende Feld gelingt es dann wieder etwas Luft zu holen. Inzwischen sind auch mehrfach einzelne Fahrer vom Spitzenblock abgerissen und zu uns gestoßen. Bei Kilometer 30 unternehme ich mit vier weiteren Piloten einen erneuten Versuch an die Spitzengruppe anzuschließen. Zu dritt gelingt es uns keuchend das Ende des Spitzenfeldes zu erreichen. Doch nur wenig später tropfen wir beim Anziehen nach zwei engen Winkeln gemeinsam mit fünf weiteren Piloten wieder ab. So fallen wir erschüttert zurück in unser zweites Feld.

Zeitgleich ist Florentine inzwischen beim Nachwuchrennen an den Start gegangen. In der Wertung Schülerinnen C / Schüler C messen sich je 20 Mädchen und Jungen auf einem 3,1 Kilometer langem Rundkurs. In gemeinsamer Führung mit einem anderen Mädchen wird dieses von einem übereifrigen Jungen zu Fall gebracht. Florentine stoppt sofort und ermuntert das gestürzte Mädchen den Schmerz der Schürfwunden zu verdrängen und weiter zu fahren. So folgt sie ihm bis ins Ziel. Da inzwischen nur zwei Mädchen überholt haben, erlangt sie selbst dabei sogar noch den vierten Platz.

Nach dem Young-Race wurden Wale in Gips gegossen und bemalt.

Im Jedemannrennen rollt unser Feld inzwischen ohne nennenswerte Ereignisse weiter, nur glegentlich tropfen einige Fahrer nach hinten ab. Die Ausreissversuche einiger Piloten verlaufen nach kurzer Zeit immer wieder im Sande. Doch bei Kilometer 70 entdeckt unser Feld eine abgespaltene Hälfte des Spitzenblocks. Plötzlich wird das Tempo insgesamt angezogen und erstmals gelingt ein sauberes fünfköpfiges Kreiseln. Nach dieser sauberen Leistung können wir schnell anschließen. Sogleich kann ich endlich auch wieder Steffen begrüßen. Und sofort zieht es mich weiter nach vorne um nochmals Schwung in die Sache zu bringen. Abschnittweise wird es ein paar Mal flotter, doch insgesamt bleibt das neue Feld ruhig zusammen. So zumindest in der Ebene, denn an den Steigungen reißen immer wieder kleinere Grüppchen ab. Da der letzte Abschnitt ebenfalls flach ist, verläuft der Zieleinlauf relativ unspektakulär. Freudestrahlend werde ich im Ziel von Florentine begrüßt und gemeinsam können wir etwas später auch Werner und in Empfang nehmen.

Harter Kampf im Block D sorgt für harte Beine!

Ganz besonders froh sind wir, als wir nach einger Zeit auch unseren Heiko begrüßen können. Zur Unterstützung des Teams hat er sich kurzfristig noch am Vortag angemeldet und musste daher aus Block D starten. Mit knallhartem Einsatz hat er selbst von dort eine super Platzierung erreicht und damit das Zevener HANSA-Team auf den Platz 18 katapultiert. Werner hat darüber hinaus als individuelle Leistung sogar den 3. Platz in seiner Altersklasse belegt.

Jau! Wir haben die Braunkohle gerockt!
Wettbewerb Startnummer Name Rang RangAK AK
Young-3,1632Florentine4Schülerinnen C
Jedermann-1301115Bernd13729Master 2
Jedermann-1301119Werner1993Master 4
Jedermann-1301120Steffen20353Master 2
Jedermann-1301703Heiko22789Master 1
Jedermann-1301704Marco530197Master 1
Siegerehrung bei den Profis
Profi-Sieger André Schulz vom polnischen Radsportteam CCC

Im Nachgang erntet Florentine bei der Siegerehrung der Erwachsenen vom Moderator einen Strauß Sonnenblumen und vom Profi-Sieger André Schulz vom polnischen Radsportteam CCC eine nagelneue Trinkflasche.

… und als neue Stärkung: Natürlich SPAGHETTI!

Nachtrag: Wie fotogen unsere Rennradfahrer übrigens sind, kann man hier sehen. Klaus, Steffen und Torsten sind dort abgebildet und sind nun kleine Berühmheiten! (Leider ist der Link zum Shuttle-Service der Neuseenclassics, für den unsere Piloten posierten, inzwischen nicht mehr verfügbar.)