Weltvogelpark und mehr am 27.02.2010

Spät am Samstagabend hatte ich noch mal eben ins Web geguckt. Die Frösche von Wetter.COM prophezeiten für heute ab 10.00 Uhr durchgängig leichter Regen. Zudem schwachen Wind aus Süd. Na ja, dachte ich, dann kommt höchstens ein klein bisschen warmer Regen (weil aus Süden)! Das wäre doch ein tolles Wetterchen für einen kleinen Ausflug – zumal ich nachmittags das Rad ganz gründlich geputzt habe, weil es doch am letzten Sonntag so arg gelitten hatte.

Also frohen Mutes um 9.30 Uhr bei etwas kühlem, leicht bedecktem, aber trockenem Wetter ab auf Rad. Erst nach 500 Metern setzt leichter Regen ein, obwohl es noch nicht einmal zehn Uhr ist – egal, Ausflug ist angesagt. So radel ich über Elsdorf und Rotenburg und kurz vor Wittorf wird der Regen zu einer Dusche, die geradewegs entgegen kommt. Nicht nur, dass das Wasser überall seinen Weg findet, nein, auch der Tacho zeigt vorne nur noch eine Eins an. In Visselhövede ist es dann aber auch schon gut mit der Extremdusche. Weiter über Kettenburg und später an der Baumschule, die ruhige Strecke Richtung Soltau angesteuert. Doch nach einem Kilometer begrüßt mich dort plötzlich ein später glazialer Ausleger. Also zurück und daher weiter Richtung Walsrode. Da es ein Ausflug werden soll passiere ich eben mal den Vogelpark. Zu diesem Zeitpunkt schüttet es wieder aus Eimern und ich denke nur, es piept wohl. Also weiter und mit 83 km auf der Uhr erreiche ich triefend nass eine Tankstelle. Schnell trockenes Trikot und Regenjacke aus dem Sack gezaubert – nur für die klappernden Füße und Beine ist nicht gesorgt. Vier große Becher Kaffe helfen dann ein wenig, den Motor von innen wieder aufzuwärmen. Doch auch draußen tut sich etwas. Während ich den Kaffee inhaliere lugt plötzlich die Sonne durch die Wolken – phantastisch! Bis ich wieder vor der Tür und auf dem Rad bin, hat sich das natürlich geändert. So husche in leichtem Regen am Heidepark vorbei und passiere bei genau dem gleichen Wetter den Snowdome in Bispingen. Bei Außentemperaturen zwischen drei und vier Grad wäre das eigentlich ein angemessenes Ausflugsziel. Stattdessen ziehe ich weiter entlang der A7 und durchquere ab Egestorf die Region, die ausgeprägt von dem geformt wurde, was dort jetzt noch reichlich liegt. Schnee und Eis haben die Ausflugsregion Lüneburger Heide so nett für den Fahrradfreund geformt, dass der Konditionseinbruch des untrainierten Radlers teils mühevoll an der 15 im Tacho kratzt. Doch, oh Wunder, ab Inzmühlen ist es trocken und der Fahrspass kommt nun richtig auf. Bis Vaerloh reicht es noch und dann setzt wieder Regen ein. Weil das ganze sonst zu langweilig wäre, bläst ab kurz vor Hamersen ein kräftiger Sturm entgegen, der mich danach über Alpershausen und Eldorf zum Glück nur seitlich drückt und heim geleitet.

Fazit: Ausflugsdauer von acht Stunden und 20 Minuten, Fahrschnitt von 27,2 km/h, mühsam 188 km gerissen und die Gewissheit, dass die 200k am nächsten Samstag in Kiel nicht unbedingt schlimmer sein können.

Bonne route et bon courage